Was ist Platte & Co?
Der Bezirk Lichtenberg hat im Rahmen des Förderprogramms Stadtumbau Ost die Inforoute "Platte & Co" entwickelt. Im Mittelpunkt steht die Platte - im allgemeinen Sprachgebrauch Oberbegriff für den industriellen Wohnungsbau der DDR - von der Großblockbauweise bis zur raumgroßen Wandplatte.
- Die Entstehung des komplexen Wohnungsbaus einschließlich der Entwicklung des Freiraums und der Gesellschaftsbauten. - Die Bautypologie der Platte mit Beispielen aller im Gebiet realisierten Gebäudetypen im Vergleich gestern und heute, sowie der Splanemann-Siedlung, der ersten Plattenbausiedlung Deutschlands aus dem Jahr 1926. - Die Weiterentwicklung der Siedlung durch die Wohnungswirtschaft und die öffentliche Hand nach 1990. Nur einige wenige Gebäude sind heute in der äußeren Hülle noch originalgetreu erhalten. Der Großteil der Gebäude ist inzwischen wärmegedämmt und umfassend saniert, z. T. sind die Hauseingänge verändert und neue Balkone angebaut. Die verschiedenen Bautypen erkennt man nur noch an der Kubatur und Fassadengliederung. Das Thema "Platte" ist weiterhin aktuell. Schrumpfende Städte beschäftigen sich mit der Platte. Aber besonders für wachsende Städte wie Berlin ist die Platte bedeutsam, wenn es um die Qualifizierung der Großsiedlungen, ggf. den Bau, Weiterbau oder die Nachverdichtung von Siedlungen geht. Für die Zukunft ist interessant sich zu vergegenwärtigen, unter welchen Bedingungen die Platte historisch entstanden ist und wie sie in der DDR und seit 1990 weiterentwickelt wurde. Die Infotafeln und ein Routenplan helfen, einen Einblick in das Thema "Platte & Co" zu bekommen, in einem Gebiet, das die Bewohner*innen sehr schätzen.
Entstehung & Beteiligte
Die Inforoute ist ein Kooperationsprojekt mit der ansässigen Wohnungswirtschaft. Sie wurde mit Unterstützung und mit Bild-, Text- und Planmaterial aller vor Ort tätigen Wohnungsbaugesellschaften und Wohnungsbauge-nossenschaften gemeinsam entwickelt und umgesetzt. So können die Hintergründe, Qualitäten und Hemmnis-se des Systems "komplexer Wohnungsbau" insbesondere in der DDR aufgezeigt werden. Gleichzeitig werden die Vielfalt und die individuellen Lösungen bei der Weiterentwicklung des Wohnungsbestandes, der Infrastruk-tur und der Freiflächen durch den engagierten Einsatz der Wohnungswirtschaft und der öffentlichen Hand er-kennbar. Die Idee zur Ausstellung entwickelte Werner Schmitz vom Bezirksamt Lichtenberg, die inhaltliche Konzeption und das Layout wurden durch die Planergemeinschaft Kohlbrenner eG erarbeitet. Die Vogelperspektive - im Routenplan und auf der allgemeinen Informationstafel - stammt aus der Feder von Lutz Krause. Das Museum Lichtenberg im Stadtmuseum unterstützte das Verfahren durch viele Informationen und zahlreiche Bilder, die Bürger aus Friedrichsfelde zur Verfügung gestellt hatten. Das Kompetenzzentrum Großsiedlungen e.V. stellte Kontakte zu Fachleuten her und das Ausstellungssystem sowie die Produktion lag in Verantwortung von Helga Lieser.
Wie geht es weiter mit Platte & Co?
Die Verlinkung mit weiteren interessanten Webseiten und Institutionen, die sich mit dem industriellen Wohnungsbau beschäftigen, wird kontinuierlich ausgebaut. Es gibt die Möglichkeit private Fotos, Geschichten und Informationen über das Kontaktformular einzureichen. Das Besondere an Platte & Co ist, dass es das generelle Thema "industrieller Wohnungsbau" vor Ort ganz konkret erlebbar ist und die Bewohner*innen und die Unterstützer einer Weiterentwicklung der Route mit einbezieht. |