Das Projekt Urbanität & Vielfalt - unterstützt vom GdW und Kompetenzzentrum Großsiedlungen
Urbanität und Vielfalt:
Biodiversität durch bürgerschaftliches Engagement – seltene heimische Wildpflanzen im Garten und auf dem Balkon. Bewohner helfen mit, mitten in unserer Stadt gefährdete Wildpflanzen aus der Region zu schützen! Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen eV. und das Kompetenzzentrum Großsiedlungen e.V. unterstützen das Projekt. „Urbanität & Vielfalt“ (U&V) ist ein Projekt, das Ihnen eine Möglichkeit bietet, unkompliziert und individuell im Naturschutz aktiv zu werden. Mitmachen können alle, die Lust haben, etwas für die Erhaltung der biologischen Vielfalt zu tun! U&V kümmert sich in Berlin um 34 selten gewordene heimische Wildpflanzenarten wie das Blaugrüne Schillergras, die Sand-Grasnelke oder der Färber-Ginster. Grund für ihr allmähliches Verschwinden ist der Verlust von Lebensräumen zum Beispiel durch Bebauung oder Verbuschung infolge von Nutzungsaufgabe. Wie kann man bei U&V mitwirken? Sie helfen mit bei der praktischen Vermehrung der Wildpflanzen. Dazu bekommen Sie von uns mehrere Jungpflanzen von einigen der 34 gefährdeten Arten, die wir in großer Stückzahl aus Wildsaatgut vorziehen. Ihre Pflanzen können Sie im Blumenkasten, auf dem Balkon oder in Ihrem Garten auspflanzen. Dazu erhalten Sie von uns wertvolle Tipps und Anleitungen, die die Pflege und Weitervermehrung ihrer „Patenkinder“ erleichtern. Wer zu Hause keinen Platz hat oder schon fleißig seine Pflanzen vermehrt hat, kann das Stück Stadtnatur nutzen, auf dem Sie sich gerade befinden: Auf einer der 900 kleinen Parzellen dieser sogenannten Archefläche können Sie Ihre Zöglinge auspflanzen und pflegen. Wir freuen uns sehr, wenn Sie sich lange um Ihr kleines Beet kümmern. Wer noch mehr machen will, kann zu den regelmäßig hier stattfindenden Veranstaltungen kommen, an Ausflügen zu Wildstandorten oder Pflegeeinsätzen in Wildbiotopen teilnehmen. Was bringt das? Gemeinsam mit uns helfen Sie den gefährdeten Wildpflanzen und lernen zugleich mehr über den Schutz und die Erhaltung der Artenvielfalt in unserer Region. Da die Archefläche Teil des Nachnutzungskonzepts der IGA ist, wird sie noch viele Jahre an dieser Stelle bestehen bleiben. Die Projektarten werden hier auch in Zukunft weiter vermehrt. Mit Pflanzen und Saatgut von dieser Fläche können die Naturschutzämter kontrolliert und gezielt die gefährdeten Pflanzenbestände an anderen Stellen stärken. Wenn Sie mehr über das Projekt erfahren und teilnehmen wollen, besuchen Sie uns im Internet unter www.UundV.de oder rufen Sie uns an unter 030/2093-98372. Vielen Dank! KURZ & KNAPP – Das Projekt „Urbanität & Vielfalt“ DIE ZIELE: Neben dem Ziel, die 34 regionalen Wildpflanzenarten wieder nachhaltig in Berlin anzusiedeln, soll vor allem das Bewusstsein der Bevölkerung für den Schutz der biologischen Vielfalt in urbanen Gebieten erhöht werden. Das in dieser Art zum ersten Mal in Deutschland durchgeführte Projekt besitzt Modellcharakter und kann als Vorbild für viele weitere Projekte im ganzen Land dienen. DIE PARTNER: Der Botanische Garten der Universität Potsdam, das Späth-Arboretum der Humboldt-Universität zu Berlin, das Umweltzentrum Dresden und der Botanische Garten der Philipps-Universität Marburg haben sich zu einem gemeinsamen Projektverbund zusammengeschlossen. Das Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren und wird an drei Orten in Deutschland durchgeführt: Marburg, Dresden sowie Berlin und Potsdam mit einer gemeinsamen Archefläche auf der IGA Berlin. DIE PFLANZEN: Die 34 Projektarten für die Berliner Archefläche wurden in Zusammenarbeit mit den zuständigen Landesbehörden in Berlin und Brandenburg (siehe Infotafel zum Florenschutz) ausgewählt. Die Vermehrung von 10 Arten übernehmen, wegen der Gefahr der Einkreuzung von Kulturpflanzen, die Botanischen Gärten. Alle weiteren Pflanzen werden durch die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger vermehrt. Bei den Arten handelt es sich um heimische Trockenrasenarten, deren Populationen in Berlin stark bedroht sind. An jedem Projektstandort werden unterschiedliche regionale Arten kultiviert. Insgesamt können so rund 80 verschiedene Wildpflanzenarten gestützt werden. DIE NACHHALTIGKEIT: Das Projekt soll nach den vier Jahren Laufzeit mithilfe des ehrenamtlichen Engagements von Bürgerinnen und Bürgern weiterlaufen. Die inhaltliche Unterstützung durch die Organisatoren bleibt bestehen. Durch eine wissenschaftliche Überprüfung der Ergebnisse und der Umweltbildungsmaßnahmen sollen wichtige Erfahrungswerte gesammelt werden, die für weitere Projekte genutzt werden können. DIE FINANZIERUNG: Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durchgeführt. Es wird gefördert vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. |