Die Stadt Rennes und ihre Agentur Audiar (Agence d'Urbanisme et de Développement Intercommunal de l'Agglomération Rennaise), veranstalteten am 05. März 2010 eine Konferenz zum Thema „Integrierte Stadtentwicklungskonzepte am Beispiel Berliner Quartiersentwicklungen in Großsiedlungen, insbesondere Marzahn-Hellersdorf“.
Die Konferenz fand im Hauptgebäude der Regionalregierung der Region Rennes, unter großer Beteiligung der Fachöffentlichkeit und Bewohnerinitiativen der Siedlung "Le Blosne" in Rennes, statt.
Der Abgeordnete der Stadt Rennes und Verantwortliche des Gebietes „Le Blosne“ (eine von zwei großen industriell gefertigten Wohngebieten in Rennes), Herr Frédéric Bourcier, eröffnete die Konferenz gemeinsam mit Herrn Laurent Ghekiere, (Repräsentant der Vereinigung sozialer Wohnungsunternehmen in Frankreich) weitere Mitglieder des Stadt- und Regionalrates, Geschäftsführer von Wohnungsunternehmen und –verwaltungen, Vertreter von Bürgervereinen, Professoren der Universität Rennes, Architekten, Stadtplaner und Verwaltungsbeamte nahmen an der Konferenz teil.

Die Vorträge auf der Konferenz wurden gehalten von:
Laurent Ghekiere:
Die Situation des französischen Wohnungsmarktes und Unterschiede zum deutschen Wohnungssystem

Dr. Bernd Hunger:
Großsiedlungen in Deutschland und die Beteiligung der Bewohner am Prozess der Weiterentwicklung

Ralf Protz:
Sanierung und Modernisierung im bewohnten Zustand – Technische und energetische Erneuerung einer großen Zahl von Wohnungen in kurzer Zeit

Winfried Brenne:
Das Projekt Quartier Schleipfuhl in Berlin-Hellersdorf

Hans Jörg Duvigneau:
Finanzierung der Sanierung- und Modernisierung, Modelle und Beispiele

Dr. Bernd Hunger:
Steigerung der Attraktivität eines Quartiers unter Beteiligung aller Betroffenen

Im Anschluss an die Vorträge wurden die Themen „Sanierung und Wohnungsbewirtschaftung“, „Partizipation“ und „Finanzierung“ in drei Arbeitsgruppen diskutiert und intensiviert.

Als wichtige Ergebnisse der Konferenz ist hervorzuheben:
- Die Weiterentwicklung der großen Wohngebiete aus den 50iger bis 80iger Jahren in Richtung auf höhere Energieeffizients, nachhaltige Bewirtschaftung und Beteiligung der Bewohner stehen auch in Rennes auf der Tagesordnung.
- Die Beispiele aus Berlin sollen für die Weiterentwicklung der Siedlung „Le Blosne“ genutzt werden. Dabei sollen integrierte Stadtentwicklungskonzepte erarbeitet werden.
- Die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene wie am Beispiel des EU-Interreg-Projektes „Urb.Energy“ bilden eine sehr gute Grundlage für den notwendigen Erfahrungsaustausches und machen die EU nicht nur erlebbar, sondern tragen unmittelbar dazu bei, ähnliche Probleme jeweils vor Ort neu zu betrachten und lokale Lösungsansätze zu entwickeln.
- Im Mai wird eine größere Delegation aus Rennes mit Teilnehmern aus allen betroffenen Bereichen (Stadt- und Bezirksverwaltung, Eigentümer, Bewohner und Planer) Berlin besuchen und sich vor Ort einen Eindruck über die erfolgten Maßnahmen, Probleme und Lösungen verschaffen.

Im Anschluss an die Tagung wurde die Ausstellung zu den Berliner Weltkulturerbesiedlungen und die Ausstellung des Kompetenzzentrums Großsiedlungen „Projekt Großsiedlung“ eröffnet. Sie fanden bei den Besuchern große Beachtung.

Anlässlich der Konferenz hielt Herr Winfried Brenne im Rahmen einer Festveranstaltung einen Vortrag über Bruno taut und die Weltkulturerbe Siedlungen Berlins. Über 100 Teilnehmer nahmen an dieser Veranstaltung teil.

Ralf Protz
Leiter des Kompetenzzentrums
Großsiedlungen
10.03.2010