Vom Sorgenkind zur zukunftsfähigen Siedlung
von Dr. Bernd Hunger

 

Große Wohnsiedlungen als Garanten einer nachhaltigen Wohnungsversorgung

In welcher Tradition stehen die großen Wohnsiedlungen?
Welche Chancen und Probleme bestehen?
Welchen gesamtgesellschaftlichen Beitrag leisten die großen Wohnsiedlungen für wirtschaftliche Stabilität, soziale Ausgewogenheit, ökologische Erneuerung und Klimaschutz.
Ein Beitrag von Dr. Bernd Hunger aus dem Bundesbaublatt 7/8 2010
In den vergangenen Jahren wurde der Entwicklung der Innenstädte verstärkte politische Aufmerksamkeit eingeräumt. Es ist Zeit, die öffentliche Aufmerksamkeit wieder für Wohnsiedlungen zu wecken, in denen weit mehr Menschen als in den Innenstädten wohnen und leben. Erforderlich ist eine Qualitätsoffensive für Großwohnsiedlungen, um die zwischen den 1920er und 1980er Jahren errichteten, mittlerweile in die Jahre gekommenen Wohngebiete des mehrgeschossigen Mietwohnungsbaus nachhaltig zu erneuern.
Um dafür einen attraktiven Zugang zu schaffen, lohnt ein Blick zurück in die Geschichte: 2009 wurden Berliner Wohnsiedlungen der 1920er Jahre in die Welterbeliste der UNESCO eingetragen. Damit wurden erstmalig ganze Wohnensembles zum Weltkulturerbe erklärt – und zwar nicht nur wegen ihres gestalterischen Denkmalwertes, sondern ebenso aufgrund ihrer sozialpolitischen und wohnungswirtschaftlichen Konzeption.

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