EXPO REAL 2012

Unter der Diskussionsleitung unserer stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Maren Kern (Vorstand des BBU) diskutierten Ira von Coelln (BFW), Petra Hildebrandt (WOBEGE), Holger Radtke (Vattenfall Europe) und Peter Ruwe (ISTA Deutschland) über die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen für die Wohnungswirtschaft beim Klimaschutz und Energiewende.


Maren Kern hob einleitend hervor, dass man trotz der immensen Sanierungs- und Modernisierungsleistungen, allein in Berlin wurden seit 1990 über 10 Mrd. € in den Bestand investiert, den Entwicklungen bei den Energiekosten eher hinterherläuft. Trotzdem oder gerade deswegen sind auch zukünftige Anstrengungen notwendig, um die zweite Miete in verträglichen Rahmen zu halten.

Die Diskutanten waren sich darin einig, dass die bisherigen Maßnahmen der Wohnungswirtschaft erfolgreich waren, aber weitere, zukünftige energetische Sanierungsmaßnahmen nach derzeitigem Stand kaum noch rentierlich umgesetzt werden können und die Energiepreisentwicklung jede Einsparung auffrisst.
Auch ist der überbordene Aktionismus des Gesetzgebers bzgl. immer neuer Rahmenbedingungen eher kontraproduktiv. Hier sollte Sorgfalt vor Schnelligkeit gehen.
Die beabsichtigte Aussetzung der EnEV 2012 für den Wohnungsbestand ist ein erster richtiger Schritt. Aber auch die derzeitigen Vorgaben der EnEV 2009 sind bzgl. der Rentierlichkeit erheblich und müssen dringend beobachtet werden.
Für den erforderlichen Neubau, insbesondere den Wohnungsneubau für breite Schichten der Bevölkerung, stellt die beabsichtigte Regelung der EnEV 2012 eine große Hürde dar und wird den gewünschten Neubauzahlen eher entgegenstehen.