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2073 - Die Platte wird 100

In dieser Sonderausgabe wird der 100. Geburtstag des Plattenbautypus Wohnungsbauserie 70 (WBS 70) zelebriert.
Eine Auswahl verschiedener Schriften zur Huldigung des Jubiläums in einem fiktiven Magazin aus dem Jahre 2073.
2073 - Die „Platte“ wird 100!

Auf der 5. Baukonferenz des Zentralkomitees der SED und des Ministerrats der DDR wurde die Entwicklung eines „Einheitssystems Bau“ beschlossen. Die Wohnbauserie 70 – WBS70 – umgangssprachlich heute Synonym für die „Platte“, wurde entwickelt: Die WBS 70 dominierte ab den 1970er Jahren den Wohnungsbau der DDR als einheitliche Bauweise, die für alle DDR-Wohnungsbaukombinate standardisiert wurde. 1973 wurde der erste WBS-70-Block in Neubrandenburg bezugsfertig. Dieses fünfgeschossige Haus steht seit 1984 unter Denkmalschutz.

Durch die Industrialisierung des Bauens sollten in der DDR billige und gute Wohnungen entstehen und die Wohnungsfrage als soziale Frage endgültig gelöst werden. Allerdings kam historisch alles ganz anders: Seit der deutschen Einigung leidet das Image der „Platte“ fortwährend, trotz zahlreicher Vorschläge zur Um- oder Neunutzung der Plattenbauten. Wohnen in der Platte bleibt bis heute vermeintlich wenig attraktiv.

Aber muss das so bleiben?

Das aktuell 40jährige Jubiläum der „Platte“ nahmen Studierende der Architektur und Stadtplanung der Universität Stuttgart zum Anlass, im Rahmen der Projektarbeit „40WBS70“ im Sommersemester 2013 Visionen für deren 100sten Geburtstag zu entwickeln. Die Projektarbeit wurde von der Soziologin Frau Prof. Christine Hannemann, den ArchitektInnen Dipl.-Ing. Katja Knaus und Dipl.-Ing. Tobias Bochmann angeleitet. Leitfragen des Lehrprojekts waren:
1. Wie wird die „Platte“ zu ihrem 100sten Geburtstag 2073 kulturell und sozial bewertet?
2. Welche Chancen auf eine Wiederinwertsetzung – Vergleichbar zur Gründerzeitbausubstanz – lassen sich prognostizieren?
3. Wie kann das Image der Platte, etwa mit einer Marketingstrategie, aufgewertet werden?

Die dritte Fragestellung führte zu einer Kooperation mit Christian Schwarm von DORTEN – Agentur für Projekte mit gesellschaftlichen oder kulturellen Auswirkungen. In interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Kommunikationsexperten, Architektur und Soziologie wurden verschiedene Szenarien erarbeitet. Die Betrachtung im gesellschaftlichen Kontext stand dabei jeweils im Vordergrund. Die Ergebnisse wurden in einem fiktiven Magazin aus dem Jahre 2073 zusammengefasst und im Rahmen einer Ausstellung präsentiert.

Der Katalog zum Projekt steht hier zum Download zur Verfügung.



   

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