Das neue Bild der Großsiedlung - Ein Mosaik mit vielen Facetten
Am 12. Dezember 2024 fand die Jahrestagung des Kompetenzzentrum Großsiedlungen e.V. in Potsdam statt. Knapp 160 Teilnehmer aus ganz Deutschland nutzen die Gelegenheit um zum Jahresende über ein neues Bild für die Großsiedlungen nachzudenken und darüber zu diskutieren.
Bei Kongressen geht es in erster Linie natürlich um die Inhalte. Die Jahrestagung des Kompetenzzentrum Großsiedlungen e.V., die erneut von Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, eröffnet wurde, fand diesmal aber an einem besonders schönen Ort statt, der Biosphäre Potsdam.
Das Thema war in diesem Jahr "Das neue Bild der Großsiedlungen". Die Relevanz des Themas wurde allein dadurch schon deutlich, dass sich einige der Referentinnen und Referenten mit dem Begriff "Großsiedlung" für neuere, große Wohnungsbauprojekte erkennbar schwertaten. Große Quartiere, neue Stadtteile oder Siedlungen waren die häufigsten Synonyme und zeigen die noch immer verbreitete Stigmatisierung der Großwohnanlagen der 50er-, 60er- und 70er-Jahre. Auch der schon lange widerlegte Glaube, dass eine bestimmte städtebauliche Dichte oder Gebäudegröße Ursache sozialer Problemlagen sei, schimmerte das eine oder andere Mal durch.
Eine sehr schöne Allegorie formulierte Maren Kern, Vorständin des BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. Sie sagte, das Bild der Großsiedlung ist ein Mosaik. Die verschiedenartigen Einzelteile ergeben das Ganze.
Die Präsentationen können hier eingesehen werden:
Das Neue Bild der Großsiedlung
Zu seiner Jahrestagung mit Bundesbauministerin Klara Geywitz lädt das Kompetenzzentrum Großsiedlungen am 12. Dezember 2024 um 10 Uhr in die BIOSPHÄRE Potsdam, Georg-Hermann-Allee 99 in 14469 Potsdam ein.Die Tagung wird gefördert vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
Melden Sie sich bitte rechtzeitig an. Die Teilnehmerzahl ist begrenz!
Das Anmeldeformular steht hier zum Herunterladen zur Verfügung.
Das Kompetenzzentrum Großsiedlungen hat in seiner Jahrestagung 2023 den Beitrag urbaner Infrastrukturen für die Lebensqualität der Nachbarschaften und die Attraktivität der Quartiere diskutiert. Wir wollen die Diskussion mit einem neuen Schwerpunkt fortsetzen: es geht um das Bild der Großsiedlung in der Öffentlichkeit.
Dabei schauen wir auf den Bestand, ebenso wie auf die Ansprüche an den Bau neuer großer Quartiere. Der drängende Wohnungsbedarf führt zur Notwendigkeit eines schnelleren Wohnungsbaus mit hohen Stückzahlen. Die vom Bundeskanzler angeregte politische Diskussion über neue Großsiedlungen ist Anlass für einen fachlichen Austausch darüber, welche Lehren aus dem Siedlungsbau des 20.Jh. gezogen werden können und wie die großen Wohnsiedlungen heute und in Zukunft wahrgenommen werden.
Die beabsichtigte Tagung zielt also nicht nur auf den Bestand, sondern ebenso auf die Ansprüche an den Bau neuer großer Quartiere. Damit stellen sich u.a. folgende Fragen:
- Wie kann der in der Öffentlichkeit verbreiteten eher skeptischen Wahrnehmung der vorhandenen Großsiedlungen entgegengewirkt werden?
- Welche Rolle kann die ästhetische Qualität des erneuerten Bestandes und des ergänzenden Neubaus für den Imagegewinn der Großsiedlungen spielen?
- Wie stark werden Attraktivität und Image von Großsiedlungen durch vielfältige Angebote an Infrastruktur geprägt?
- Welche Erfahrungen des Großsiedlungsbaus der 1920er bis 1980er Jahre sind übertragbar auf neue große Stadtquartiere – welche Fehler sind zu vermeiden?
Zudem interessiert der internationale Blick: was kann Deutschland von anderen Ländern lernen? Dabei knüpfen wir an den Internationalen Workshop „Strategien für die Weiterentwicklung von Großsiedlungen“ vom Juli 2023 an, der Experten aus sechs westeuropäischen Ländern zusammengeführt hat.
Programm und Anmeldeformular der Jahrestagung 2024